Koalition erzielt Einigung über Steuerentlastung

Berlin. Die schwarz-gelbe Koalition hat sich nach zähem Ringen auf ein Gesamtpaket mit einer Steuerentlastung von sechs Milliarden Euro geeinigt. Gleichzeitig kommen auf die Bürger höhere Beiträge zur Finanzierung der Pflege-Reform zu. Die CSU setzte das umstrittene Betreuungsgeld für Eltern durch. Mehr Geld will die Koalition für Investitionen in Straße und Schienen in die Hand nehmen

Berlin. Die schwarz-gelbe Koalition hat sich nach zähem Ringen auf ein Gesamtpaket mit einer Steuerentlastung von sechs Milliarden Euro geeinigt. Gleichzeitig kommen auf die Bürger höhere Beiträge zur Finanzierung der Pflege-Reform zu. Die CSU setzte das umstrittene Betreuungsgeld für Eltern durch. Mehr Geld will die Koalition für Investitionen in Straße und Schienen in die Hand nehmen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte gestern Abend nach fast achtstündigen Beratungen von Union und FDP in Berlin, mit der umfassenden Lösung sollten die Wachstumskräfte in Deutschland gestärkt werden. "Das sind Beschlüsse mit Augenmaß", meinte Merkel.So sollen Steuerfreibeträge in zwei Stufen angehoben werden, um gezielt Arbeitnehmern mit geringem Einkommen finanziell mehr Luft zu verschaffen. Ab 2013 soll der steuerliche Grundfreibetrag (Existenzminimum) angehoben werden. Dies kostet Bund und Länder jeweils zwei Milliarden Euro. Zur Abmilderung der "kalten Progression" durch Inflation trägt der Bund 2,2 Milliarden Euro alleine. Hier ist offen, ob die Länder mitziehen.

Der Beitrag zur Pflegeversicherung soll 2013 um 0,1 Prozentpunkte angehoben werden. Dies bringt rund 1,1 Milliarden Euro mehr in die Kasse. Bislang liegt der Beitragssatz bei 1,95 Prozent, für Kinderlose sind es 2,2 Prozent. Merkel betonte, das Geld solle insbesondere für die Versorgung von Demenzkranken verwendet werden. Für die künftige Vorsorge im Pflegefall sollen die Versicherten freiwillig individuell nach dem Modell der Riester-Rente sparen.

Gegen den Willen der Liberalen drückte die CSU das im Koalitionsvertrag vorgesehene Betreuungsgeld für Eltern durch, die für ihre Kleinkinder keine Krippe in Anspruch nehmen. Ab 2013 erhalten sie monatlich 100 Euro im zweiten Lebensjahr des Kindes. Ab 2014 gibt es 150 Euro für das zweite und dritte Lebensjahr des Kindes.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erhält schon im nächsten Jahr eine Milliarde Euro mehr für die Verkehrsinfrastruktur. Bei der Zuwanderung wird die Einkommensgrenze von 66 000 auf 48 000 Euro gesenkt, um mehr ausländische Experten ins Land zu holen. dpa/ddp

Foto: dpa

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