Klimmt: Lafontaine wird nie wieder Regierungschef

München/Saarbrücken. Reinhard Klimmt (Foto: SZ), nach eigener Aussage noch immer persönlicher Freund des ehemaligen SPD-Chefs und heutigen Linken-Vorsitzenden Oskar Lafontaine (Foto: B&B), hat in bisher nicht gekannter Deutlichkeit Kritik an dessen Politik und Verhaltensweisen geübt

München/Saarbrücken. Reinhard Klimmt (Foto: SZ), nach eigener Aussage noch immer persönlicher Freund des ehemaligen SPD-Chefs und heutigen Linken-Vorsitzenden Oskar Lafontaine (Foto: B&B), hat in bisher nicht gekannter Deutlichkeit Kritik an dessen Politik und Verhaltensweisen geübt. In einem ganzseitigen Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" zieh Klimmt den jahrzehntelange Weggefährten insbesondere der Unzuverlässigkeit: "Du kannst nicht auf ihn bauen." Durch seinen überhasteten Rücktritt von allen politischen Ämtern vor nahezu zehn Jahren habe Lafontaine nicht nur alle Freunde, die "für ihn leidenschaftlich und fast bedingungslos eingetreten sind, einfach im Stich gelassen", sondern auch den "Zusammenbruch" der SPD verursacht. Vor allem die SPD an der Saar habe sich davon bis heute nicht erholt.

Klimmt betonte allerdings auch, dass er zwar Lafontaines politischen Weg nach dessen Rücktritt und seine heutigen Positionen, die er "wider besseres Wissen" verbreite, kritisiere; doch ändere das nichts an seinen persönlichen Gefühlen: "Die Freundschaft zu Lafontaine ist und bleibt Bestandteil meines Lebens." Das Klimmt-Interview war auch am Rande des SPD-Parteitags am Samstag in Berlin Gesprächsthema. Er habe dazu "viele positive Reaktionen" erhalten, sagte Klimmt unserer Zeitung. Lafontaine war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. bb

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