Brexit-Geschacher Keine gute Zeit für Ressentiments

Aus den Brexit-Verhandlungen ist längst ein rechthaberischer Machtpoker geworden, den beide Partner mit Scheuklappen angehen. London bekommt längst die Auswirkungen des EU-Ausstiegs zu spüren. Und die EU übersieht, dass sie erpressbar ist: Eine chaotische Scheidung ohne Übereinkommen würde zahlreiche Betriebe auf dem Kontinent massiv treffen.

Brexit-Geschacher: Keine gute Zeit  für Ressentiments
Foto: SZ/Robby Lorenz

Beide sind darauf angewiesen, dass der jeweils andere wenigstens ein kleines Zugeständnis macht. London erliegt noch viel zu sehr der kämpferischen Rhetorik der EU-Gegner. Die EU vermittelt wiederum den Eindruck, ihr liege viel daran, ihr abtrünniges Familienmitglied zu bestrafen. Aus den Verhandlungen kann erst dann etwas werden, wenn beide die latenten Ressentiments abschalten. Das EU-Ultimatum ist ein Akt der Hilflosigkeit. Aber vielleicht die einzige Sprache, die die Brexit-Befürworter verstehen.

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