Kampf um Arbeitsplätze im Saarland

Saarbrücken. Die Folgen der Wirtschaftskrise spitzen sich auch im Saarland immer mehr zu. Die betroffenen Unternehmen kämpfen um den Erhalt der Standorte und vieler Arbeitsplätze. Dramatisch ist die Lage beim Autozulieferer Saargummi in Wadern-Büschfeld. Um den Standort zu retten, kündigte das Unternehmen am Freitag den Abbau von 300 der 1200 Stellen an

Saarbrücken. Die Folgen der Wirtschaftskrise spitzen sich auch im Saarland immer mehr zu. Die betroffenen Unternehmen kämpfen um den Erhalt der Standorte und vieler Arbeitsplätze.

Dramatisch ist die Lage beim Autozulieferer Saargummi in Wadern-Büschfeld. Um den Standort zu retten, kündigte das Unternehmen am Freitag den Abbau von 300 der 1200 Stellen an. Andernfalls "wird eine Insolvenz nicht zu verhindern sein", sagte Firmenchef Detlev Bartels. "Es gibt keine Alternative", sagte Dietmar Geuskens, Bezirkschef der Gewerkschaft IG BCE. Den Mitarbeitern wird aber nicht gekündigt, sie sollen für die Dauer von bis zu einem Jahr in eine Transfergesellschaft wechseln. Damit bleibt die Chance erhalten, bei anziehender Konjunktur zu Saargummi zurückzukehren.

Im Vergleich dazu steht die Dillinger Hütte gut da, aber auch dort ist die Krise zu spüren. Das Unternehmen greift jetzt ebenfalls zum Mittel der Kurzarbeit. In den kommenden Wochen seien davon rund 2000 der insgesamt 5300 Mitarbeiter betroffen, teilte der Stahlhersteller am Freitag mit. Das Ziel der Maßnahme: "Wir wollen an unserer Stammbelegschaft festhalten", sagte Arbeitsdirektor Karlheinz Blessing.

Auch bei Karstadt wird um Arbeitsplätze gekämpft. 350 sind in Saarbrücken bedroht. Das Saarland ist bereit, sich an einer Bürgschaft zur Rettung von Karstadt Saarbrücken zu beteiligen. Das sagte Ministerpräsident Peter Müller (CDU) am Freitag. Voraussetzung sei, dass dem Vorstand von Arcandor, wozu auch Karstadt gehört, der Nachweis gelingt, dass die Finanzprobleme des Konzerns nur durch die Wirtschaftskrise eingetreten sind. Dann könne man eine Bürgschaft aus dem 100-Milliarden-Euro-Fonds der Bundesregierung zur Rettung von Unternehmen gewähren. Der Bund solle dabei 80 Prozent der Bürgschaft übernehmen, das Saarland 20 Prozent. > Seite A 6, A 7: Berichte ts/mzt

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