Jugend muss jetzt nachts unter den Dächern von Nizza bleiben

Paris. Frankreichs Industrieminister Christian Estrosi hat als Bürgermeister von Nizza mit einer Ausgangssperre für Jugendliche eine heftige Kontroverse in Frankreich ausgelöst. Denn Kinder unter 13 Jahren dürfen in der fünftgrößten französischen Stadt seit Freitag in vielen Nächten nicht mehr ohne Begleitung Erwachsener auf die Straße

Paris. Frankreichs Industrieminister Christian Estrosi hat als Bürgermeister von Nizza mit einer Ausgangssperre für Jugendliche eine heftige Kontroverse in Frankreich ausgelöst. Denn Kinder unter 13 Jahren dürfen in der fünftgrößten französischen Stadt seit Freitag in vielen Nächten nicht mehr ohne Begleitung Erwachsener auf die Straße. Freitags, samstags und dienstags sowie während der Schulferien von 23 Uhr bis fünf Uhr morgens gilt dann für sie: Nicht auf den Straßen oder über den Dächern von Nizza (wie im Film-Klassiker), sondern zu Hause bleiben. Wird ein Kind dennoch mehrmals aufgegriffen, wird es polizeilich registriert. Ihm drohen erzieherische Maßnahmen, seinen Eltern Kürzungen von Geldleistungen. Estrosi griff damit eine Idee von Innenminister Brice Hortefeux auf, der sich für ein gezieltes Ausgangsverbot ausgesprochen hatte. Grund: Der Anstieg der Jugendkriminalität in Frankreich. Die sozialistische Opposition kritisiert die Maßnahme als Versuch, die Sicherheit zu einem Thema für die Regionalwahlen Anfang 2010 zu machen. wü

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