Jogis Männer im Hochsicherheitstrakt
Santo André · Von Überversorgung für seine Stars will der DFB nichts wissen. „Kleine Selbstversorger im Quartier“ seien die Spieler sogar, berichtet Manager Oliver Bierhoff.
In ihren "Wohngemeinschaften" gebe es zwar Schlafräume und Bäder für jeden, aber nur je einen Kühlschrank. Die 23 Spieler der Fußball-Nationalmannschaft sowie ihre 40 Helfer logieren in Brasilien im Campo Bahia auf 15 000 Quadratmetern. Es gibt 14 Villen mit 65 Suiten. Zerstreuung finden die Spieler in Jogi Löws Kader außerhalb des Camps aber kaum.
Militärpolizei und weitere Ordnungskräfte bewachen jede Aktivität der Gäste. Soldaten mit Maschinengewehren patrouillieren schon auf der Zubringer-Fähre. Rund vier Kilometer vom Teamhotel entfernt glänzt eine Sportanlage, die unerwünschtes Betreten erst mit einem äußeren Zaun, dann nochmals mit einem kunstvoll verzierten Bretterverschlag unmöglich macht. Indes hat es noch am Dienstag eine Bürgerversammlung in dem 900-Einwohner-Dorf gegeben. Dabei haben sich etwa 100 Einheimische lautstark über die massive Polizei-Präsenz im Ort beschwert. Die Anwohner müssen angeblich erst stundenlange Kontrollen über sich ergehen lassen, bis sie überhaupt zu ihren Häusern dürfen.