Von SZ-Redakteurin Frauke Scholl

Der Klimagipfel in Marokko hat geliefert, jubelt die deutsche Umweltministerin. Das stimmt nicht. Die armen Länder der Welt haben geliefert. Mit einem klaren Ja zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Jetzt sind die Reichen dran. Es reicht nicht, an einem post-kolonialen "Anpassungsfonds" zu basteln, der den Armen hilft, die Folgen des Klimawandels auszuhalten, den der Westen ihnen beschert hat. Die Reichen müssen auch endlich klar Ja sagen, sonst gelingt die Wende nicht. Ein künftiger US-Präsident, der nichts vom Pariser Abkommen hält, ist kein klares Ja. Das Gezerre um den deutschen Klimaschutzplan auch nicht. Der Mut - oder auch die Verzweiflung? - der Armen ist ein Signal. Wie viele sind noch nötig?