Jeder Fünfte ist für den Chef auch nach Feierabend zu erreichen

Berlin/Saarbrücken · Gut ein Fünftel (22 Prozent) der deutschen Beschäftigten muss auch in der Freizeit für dienstliche Belange erreichbar sein. Das ergab das gestern veröffentlichte Iga-Barometer der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Demnach hinterlässt der Kontakt nach Feierabend per Mail oder Handy vermehrt Spuren bei Gesundheit und Privatleben der Mitarbeiter. Jeden Dritten belaste die ständige Erreichbarkeit, hieß es. 18 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass private Aktivitäten wegen dienstlicher Verpflichtungen ausfallen. Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider fordert deshalb eine Anti-Stress-Verordnung, die festlegt, dass der Arbeitgeber seine Angestellten zu bestimmten Zeiten nicht mehr kontaktieren darf. Die saarländische Arbeitsministerin Anke Rehlinger (SPD ) unterstützt diesen Vorstoß grundsätzlich: "Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf Nichterreichbarkeit und ununterbrochene Entspannungsphasen", sagte sie zur SZ. Zweifel habe sie jedoch, ob dazu ein Gesetz nötig sei.

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