Jeder dritte Schulbus fällt im Test durch
Saarbrücken/München. Viel zu schnell, völlig überfüllt und mit technischen Mängeln sind die meisten Schulbusse auf deutschen Straßen unterwegs. Das ergab der zweite bundesweite ADAC-Schulbustest, wie der Verkehrsklub gestern mitteilte. Die Sicherheit der Kinder sei daher kaum gegeben
Saarbrücken/München. Viel zu schnell, völlig überfüllt und mit technischen Mängeln sind die meisten Schulbusse auf deutschen Straßen unterwegs. Das ergab der zweite bundesweite ADAC-Schulbustest, wie der Verkehrsklub gestern mitteilte. Die Sicherheit der Kinder sei daher kaum gegeben. Bei rund 80 Prozent der Fahrten monierten die Tester den Angaben zufolge überhöhtes Tempo, zum Teil sei die Höchstgeschwindigkeit um bis zu 30 Kilometer pro Stunde überschritten worden. 72 Fahrten in zwölf Bundesländern wurden demnach begutachtet - ein knappes Drittel fiel dabei mit der Note "mangelhaft" glatt durch. Ein weiteres Drittel der getesteten Fahrten wurde lediglich mit "ausreichend" bewertet, nur ein Drittel bekam die Note "gut". Ein Test in Schleswig-Holstein bekam ein "sehr gut".
Im Saarland testete der ADAC drei Linien. Die Linie 207 zwischen dem Merziger Viehmarkt und der Gesamtschule Orscholz schnitt "mangelhaft" ab. Folgende Kritikpunkte listen die Tester unter anderem auf: Der Bus war auf der Rückfahrt unpünktlich, Kinder saßen teilweise zu dritt auf einer Zweierbank, Schüler standen auf den Treppenstufen, die Höchstgeschwindigkeit wurde bei der Hinfahrt deutlich überschritten und während der Rückfahrt öffnete sich eine Tür. Dieser Bus soll nach Angaben des saarländischen Verkehrsverbundes ausgetauscht werden. Die Note "ausreichend" bekamen die Linie 190 zwischen Niedersalbach und dem Gymnasium Völklingen sowie die Linie 422 zwischen Ittersdorf und dem Busbahnhof Saarlouis. Bemängelt wurde laut ADAC in beiden Fällen unter anderem, dass Schüler wiederum aus Platzmangel auf den Treppenstufen standen.
Jeder achte Bus hatte erhebliche technische Mängel. Beanstandet wurden Lenkung, Bremsen oder Reifen. Dieser Test wurde nach ADAC-Angaben in neun Bundesländern vorgenommen, nicht aber im Saarland. Einige Länder hätten auf Anfrage gar nicht oder zu spät reagiert. dpa/jöw
