Jeder dritte Saarländer bekommt Krebs

Saarbrücken. Mehr als jeder dritte Saarländer muss damit rechnen, bis zu seinem 74. Geburtstag an Krebs zu erkranken. Das geht aus dem neuen Saarländischen Krebsatlas hervor, den Gesundheitsminister Gerhard Vigener (Foto: bub) am Freitag vorstellte. Demnach ist das Krebsrisiko für Männer mit 41 Prozent deutlich höher als das der Frauen (28 Prozent)

Saarbrücken. Mehr als jeder dritte Saarländer muss damit rechnen, bis zu seinem 74. Geburtstag an Krebs zu erkranken. Das geht aus dem neuen Saarländischen Krebsatlas hervor, den Gesundheitsminister Gerhard Vigener (Foto: bub) am Freitag vorstellte. Demnach ist das Krebsrisiko für Männer mit 41 Prozent deutlich höher als das der Frauen (28 Prozent). Vigener nannte die Zahlen "bedrückend".

Mit leicht zunehmender Tendenz war Krebs im Untersuchungszeitraum 2004 bis 2006 nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache im Saarland - jeder vierte Saarländer starb daran. Auffallend sind dabei die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während bei den Männern drei von zehn Todesfällen auf Krebs zurückzuführen waren, betrug die entsprechende Quote bei den Frauen rund 23 Prozent. Grund dafür ist der noch immer sehr hohe Anteil von Lungenkrebs bei Männern; die Krankheit führt in rund 84 Prozent der Fälle innerhalb von fünf Jahren zum Tod. Die häufigsten tödlichen Krebsarten bei Männern sind danach Darm-, Prostata- sowie Magenkrebs; die meisten Frauen sterben hierzulande an Brust-, Darm- und Lungenkrebs.

Der Krebsatlas, der Daten bis ins Jahr 1997 erfasst, liefert auch einen Überblick über die Häufigkeit von Erkrankungen in den einzelnen Gemeinden des Landes. Wie Vigener erklärte, ist kein erhöhtes Krebsrisiko im Umfeld von Kohlekraftwerken oder des Atomreaktors Cattenom festzustellen. Dagegen wiesen die teilweise bis heute von der Montanindustrie geprägten Regionen Neunkirchen, Völklingen, Sulzbach und Dillingen weiter höhere Krebsraten auf.

Insgesamt hätten sich im Saarland die Überlebenschancen bei Krebs für beide Geschlechter "nachhaltig und kontinuierlich" verbessert, sagte Vigener. Neben Fortschritten in der Therapie und Nachsorge machte er dafür Erfolge auf dem Gebiet der Früherkennung der Krankheit verantwortlich. Dazu habe eine Reihe von Aufklärungskampagnen beigetragen. und Interview

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