Islam-Video schürt weltweit Angst vor Terror

Kairo/Washington/Berlin. Bei einer Serie wütender Proteste gegen diplomatische Vertretungen der USA in der islamischen Welt sind gestern vier Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Zugleich stieg weltweit die Sorge vor weiteren gewaltsamen Protesten fanatischer Muslime gegen ein in den USA produziertes anti-islamisches Schmäh-Video

Kairo/Washington/Berlin. Bei einer Serie wütender Proteste gegen diplomatische Vertretungen der USA in der islamischen Welt sind gestern vier Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Zugleich stieg weltweit die Sorge vor weiteren gewaltsamen Protesten fanatischer Muslime gegen ein in den USA produziertes anti-islamisches Schmäh-Video. So wurde in Berlin das Gebäude des US-Konsulats teilweise geräumt, nachdem mehrere Menschen über Atemwegs-Probleme geklagt hatten. Der Verdacht auf einen Anschlag bewahrheitete sich nicht.

Aus Empörung über das Video gegen den Propheten Mohammed griffen Demonstranten im Jemen und in Ägypten diplomatische US-Vertretungen an. In Sanaa stürmten mehrere hundert Demonstranten die US-Botschaft. Sie setzten Autos in Brand, ehe sie von Sicherheitskräften zurückgedrängt wurden. Dabei wurden vier Angreifer getötet, wie die Behörden meldeten. In Kairo lieferten sich Demonstranten vor der US-Botschaft blutige Straßenschlachten mit der Polizei. Auch in Tunesien und dem Iran gingen erboste Muslime auf die Straße. Mit Blick auf die Freitagsgebete versuchte Ägyptens Präsident Mohammed Mursi die Wogen zu glätten. Er verurteilt die Gewalt, forderte die USA auch zu "ernsthaften Schritten" gegen den islamfeindlichen Videofilm auf.

In der Nacht zu Mittwoch waren vier Amerikaner bei der Attacke auf das US-Konsulat in der libyschen Stadt Bengasi getötet worden, unter ihnen der Botschafter. US-Sicherheitskreise vermuten das Terrornetzwerk Al-Qaida hinter den Gewaltexzessen in Libyen. Die USA schickten nach Medienberichten neben einer Einheit von Elitesoldaten auch zwei Kriegsschiffe vor die Küste Libyens. Auslöser der Proteste war ein in den USA produzierter Videofilm, in dem der Prophet des Islam als Mörder, Kinderschänder und Frauenheld dargestellt wird. Die Urheberschaft des Videos blieb vorerst noch unklar. , Seite A 4: Meinung dpa/afp

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