Protestwelle Irans Parlament fordert Aufklärung

Teheran/Hamburg · Die Proteste im Land dauern an. In Deutschland gab es Solidaritätsaktionen.

 In Hamburg protestierten Hunderte gegen das Regime im Iran.

In Hamburg protestierten Hunderte gegen das Regime im Iran.

Foto: dpa/Axel Heimken

Das iranische Parlament hat gestern in einer Sondersitzung über die tagelangen regierungskritischen Proteste beraten. Hinter verschlossenen Türen befragten die Abgeordneten unter anderem Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli und Geheimdienstminister Mahmud Alawi zu den Ursachen der Proteste und der Reaktion der iranischen Behörden. Unter anderem ging es um das Schicksal der Demonstranten, die bei den Protesten festgenommen wurden. Nach Angaben der Minister wurden die meisten inzwischen wieder freigelassen, wie ein Abgeordneter laut der Parlaments-Website sagte. Parlamentspräsident Ali Laridschani forderte von den Behörden eine lückenlose Aufklärung. „Wir wollen nicht, dass die Rechte von Menschen nur deshalb verletzt werden, weil sie Kritik äußern“, sagte Laridschanis Sprecher Behrus Nemati nach der Sondersitzung. 1000 bis 1800 Menschen sollen bei den Protesten festgenommen worden sein. In der Nacht zu gestern gab es keine Berichte über neue Proteste. Dafür kam es erneut landesweit zu staatlich organisierten Kundgebungen von Regimeanhängern.

Bei Kundgebungen in Berlin und Hamburg zeigten sich am Wochenende hunderte Menschen solidarisch mit den Demonstranten im Iran. Am iranischen Generalkonsulat in Frankfurt warfen zwei Iraner am Samstagabend Eier auf das Gebäude. In der Nacht entzündete ein Iraner eine brennbare Flüssigkeit am Gebäudeingang, erklärte die Polizei gestern. Er wurde festgenommen.

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