In Frankreichs Rathäusern dürfen Krippen nicht mehr heilig sein

Paris · Wenige Wochen vor Weihnachten streitet Frankreich um ein christliches Symbol: Verstößt die Krippe im Rathaus gegen das Gesetz? Frankreich legt Wert auf eine klare Trennung von Kirche und Staat. Das oberste Verwaltungsgericht in Paris urteilte nun gestern, dass Rathäuser Weihnachtskrippen lediglich unter strikten Bedingungen aufstellen dürfen. Die "Neutralität" eines öffentlichen Gebäudes bleibe nur dann gewahrt, wenn die Krippe einen "kulturellen, künstlerischen oder festlichen Charakter" habe. Keinesfalls dürfe damit "ein Kult anerkannt" oder eine religiöse Präferenz ausgedrückt werden. Die 17 Richter des sogenannten Staatsrates hatten darüber zu entscheiden, ob die Darstellung der Geburt Christi in öffentlichen Gebäuden mit dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat von 1905 vereinbar ist.

Der Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit sorgt in Frankreich immer wieder für Kontroversen, vor allem im Zusammenhang mit dem Islam. Seit 2004 sind Kopftücher und andere auffällige religiöse Symbole in Schulen tabu.

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