Immer mehr Eltern setzen Lehrer wegen schlechter Noten unter Druck
Berlin. Weil sie mit den Noten für ihre Kinder unzufrieden sind, setzen Eltern immer häufiger Schulen und Lehrer unter Druck. "Der Anteil der Eltern, die mit allen Mitteln gegen die Schulen vorgehen, ist größer geworden", sagte der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung"
Berlin. Weil sie mit den Noten für ihre Kinder unzufrieden sind, setzen Eltern immer häufiger Schulen und Lehrer unter Druck. "Der Anteil der Eltern, die mit allen Mitteln gegen die Schulen vorgehen, ist größer geworden", sagte der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Mütter und Väter, die mit der Benotung ihrer Kinder nicht einverstanden seien, kämen zunehmend mit anwaltlichen Schreiben oder wendeten sich direkt an die Schulaufsicht oder das Ministerium.Leider gebe es dort dann auch Leute, die einknickten und auf "Gefälligkeitspädagogik" machten. "Hier brauchten unsere Lehrer mehr Rückhalt von den oberen Ebenen", sagte Kraus. Er kritisierte die Überidentifizierung mancher Eltern mit ihren Kindern. "Immer mehr Eltern reagieren auf Misserfolge ihres Kindes mit narzisstischer Kränkung." Kraus warnte vor einer "Überbehütung" der Kinder durch "Helikopter-Eltern", die ihre Kinder ständig begleiten und überwachen: "Es wird eine unmündige Generation erzogen." dpa