Im US-Fernsehen darf wieder geflucht werden

New York. Eine einzelne Brust kann über Jahre Dutzende Anwälte beschäftigen - zumindest, wenn sie Janet Jackson gehört und für Sekunden im Fernsehen war, beim Super-Bowl-Finale 2004. Nicht nur, dass es Protestanrufe regnete und der Sender eine Millionenstrafe zahlen musste. "Live" ist seitdem in den USA nicht mehr "live"

New York. Eine einzelne Brust kann über Jahre Dutzende Anwälte beschäftigen - zumindest, wenn sie Janet Jackson gehört und für Sekunden im Fernsehen war, beim Super-Bowl-Finale 2004. Nicht nur, dass es Protestanrufe regnete und der Sender eine Millionenstrafe zahlen musste. "Live" ist seitdem in den USA nicht mehr "live". Wie in Diktaturen wird ein paar Sekunden zeitversetzt gesendet, um notfalls noch eingreifen zu können.Der vermeintliche Skandal ("Nipplegate") hatte in den USA eine Grundsatzdebatte ausgelöst: Was ist Freiheit? Und was Schmutz, vor dem der Bürger geschützt gehört? Ein New Yorker Gericht hat nun ein richtungsweisendes Urteil gefällt: Die Meinungs- und Redefreiheit garantiere auch das Recht auf ein bisschen nackte Haut und einen Fluch. Beides war nach den 2004 erlassenen Regeln praktisch gar nicht mehr erlaubt, jedes "shit" war mit einem Piepton überdeckt worden. Ob im US-Fernsehen wirklich neue Zeiten anbrechen, ist aber fraglich. Die Medienaufsicht FCC wird den Streit vermutlich vor das höchste Gericht tragen. dpa

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