"Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen"

Herr Henz, wie haben Sie die Nachricht von der Schließung der Graf-Werder-Kaserne aufgenommen?Roland Henz: Auch wenn das Landeskommando bleibt, heißt das für mich: Saarlouis ist kein Garnisons-Standort mehr. Die Bundeswehr ist weg. Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich da noch etwas ändern kann

Herr Henz, wie haben Sie die Nachricht von der Schließung der Graf-Werder-Kaserne aufgenommen?Roland Henz: Auch wenn das Landeskommando bleibt, heißt das für mich: Saarlouis ist kein Garnisons-Standort mehr. Die Bundeswehr ist weg. Ich kann das immer noch nicht nachvollziehen. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich da noch etwas ändern kann. In so vielen Gesprächen auch mit der Militärspitze hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Saarlouis vielleicht Federn lassen muss, nicht aber geschlossen werden würde. Zumal der Bund dort in den vergangenen Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag investiert hat.

Was bedeutet die Entscheidung für die Stadt?

Henz: Saarlouis ist seit 330 Jahren Garnisonsstadt. Die Saarlouiser stehen zu ihren Soldaten. Tausende schauen bei Gelöbnissen oder Rückkehrerappellen zu. Wenn das im Verteidigungsministerium nicht berücksichtigt wird, dann weiß ich es auch nicht. Ohne Bundeswehr wird die Stadt wirtschaftlich und gesellschaftlich ärmer sein. Wir haben die Festung im Wappen und in jedem Logo. Seit 330 Jahren. Das endet jetzt abrupt. Ich bin sicher, man hätte auch eine Lösung finden können, alle drei Standorte im Saarland zu halten.

Was geschieht mit dem bisherigen Bundeswehr-Gelände?

Henz: Ist das jetzt die Zeit, darüber zu reden? Bestimmt gibt es Firmen, die interessiert sind. Wir werden uns der Herausforderung stellen. Wir erwarten dabei aber Hilfe von Land und Bund.

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