Frau Kastner, Sie haben frühzeitig den Rücktritt von Herrn Jung gefordert. Sind Sie nun zufrieden?Kastner: Ich bin erleichtert. Der Rücktritt war notwendig. Die politische Konsequenz hat Herr Jung jetzt endlich gezogen.Hat sich die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zu den Ereignissen nahe Kundus damit erledigt?Kastner: Wir sind nach wie vor der Meinung, dass aufgeklärt werden muss, wer von diesem Vorfall wann gewusst hat.Wenn der verantwortliche Minister schon zurückgetreten ist, befürchten Sie nicht, dass der Ausschuss dann dem öffentlichen Bild der Bundeswehr schaden könnte?Kastner: Das hat keine Auswirkungen für die Bundeswehr. Der Untersuchungsausschuss richtet sich ja auf die politische und nicht auf die militärische Komponente.Welche Rolle muss bei der Aufklärung der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg spielen?Kastner: Bislang hat Herr Guttenberg einen fairen und anständigen Eindruck bei der Aufarbeitung hinterlassen. Er hat uns versprochen, für größtmögliche Transparenz und Aufklärung zu sorgen. Das hat er im Ausschuss am Freitag auch eingehalten. Ich gehe davon aus, dass er das auch weiterhin tun wird.Hätte Bundeskanzlerin Merkel eher die Reißleine ziehen müssen?Kastner: Dazu will ich mich nicht äußern. Ich kenne die Interna zu wenig.