Hoffnung und Streit erwarten Papst in Berlin

Berlin. Hohe Erwartungen, Proteste und massive Sicherheitsvorkehrungen: Papst Benedikt XVI. (Foto: dpa) trifft heute Vormittag zu seinem ersten Staatsbesuch in Deutschland ein. Vier Tage lang bleibt der Pontifex in seiner Heimat, Stationen sind Berlin, Erfurt und Freiburg

Berlin. Hohe Erwartungen, Proteste und massive Sicherheitsvorkehrungen: Papst Benedikt XVI. (Foto: dpa) trifft heute Vormittag zu seinem ersten Staatsbesuch in Deutschland ein. Vier Tage lang bleibt der Pontifex in seiner Heimat, Stationen sind Berlin, Erfurt und Freiburg. Hunderttausende Katholiken freuen sich auf eine Begegnung mit dem Papst, doch unumstritten ist der Besuch nicht: In der Hauptstadt wollen Zehntausende gegen das Kirchenoberhaupt demonstrieren. Auch seine für heute Nachmittag geplante Rede im Bundestag stiftet bis zuletzt Unfrieden im Parlament.Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, nannte den Deutschland-Besuch eine "Herausforderung" für den Papst. Benedikt komme in ein Land, in dem der Glaube es schwer habe, so der Freiburger Erzbischof. Vor dem Bundestag werde sich der Pontifex zu "Gesellschaft, Europa und Deutschland" äußern. Unter den Abgeordneten bleibt die Einladung des katholischen Oberhirten ins Parlament umstritten. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, kritisierte die Abkehr von der Regel, keine Religionsführer im Parlament reden zu lassen. Dagegen nannte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe das Fernbleiben von rund 100 Parlamentariern schäbig. Die Missbrauchsfälle würden für eine "anti-katholische Stimmungsmache genutzt", sagte Gröhe zur SZ.

Bundespräsident Christian Wulff (CDU) erhofft sich von der Papst-Visite "befreiende Botschaften" etwa zur Situation geschiedener und wiederverheirateter Katholiken. Diese erwarteten wie viele andere Gruppen "Verständnis" und eine "individuelle Betrachtung". Kanzlerin Angela Merkel forderte die Kirchen auf, sich den Veränderungen in der Gesellschaft zu stellen "Auf neue Fragen müssen wir neue Antworten finden", sagte Merkel.

Derweil wird überall an den Reisezielen des Papstes die höchste Sicherheitsstufe eingehalten. Kanaldeckel entlang der Fahrtstrecken wurden versiegelt, die Behörden rüsten sich für einen Mega-Einsatz mit insgesamt mindestens 16 000 Polizisten. , Interview, A 4: Meinung dapd/dpa

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