Hoeneß gesteht: Ich habe 18,5 Millionen hinterzogen

München · Paukenschlag zum Auftakt des Prozesses gegen Uli Hoeneß. Der Bayern-Boss gestand, fünfmal so viel Steuern hinterzogen zu haben, wie bisher bekannt. Experten halten eine Haftstrafe nun für wahrscheinlich.

Uli Hoeneß ist ein weit größerer Steuersünder als bislang angenommen: Der Präsident des FC Bayern München hinterzog bei Börsengeschäften über ein Schweizer Konto von 2003 bis 2009 mindestens 18,55 Millionen Euro an Steuern, wie seine Verteidiger gestern vor dem Landgericht München II einräumten. Die Folgen dieses Eingeständnisses sind noch offen. Schon bei der jetzigen Anklage droht dem Bayern-Boss Haft ohne Bewährung, wenn seine Selbstanzeige nicht strafbefreiend oder -mindernd wirkt. In der Anklageschrift ist bisher von verschwiegenen Kapitalerträgen, Spekulationsgewinnen und sonstigen Einkünften von 33,53 Millionen Euro die Rede, aus denen sich eine Steuerschuld von 3,55 Millionen Euro ergebe. Jetzt ist die Summe rund fünfmal so hoch. Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, sieht für Hoeneß eine "Gefängnisstrafe am Ende des Tunnels".

Hoeneß legte zum gestrigen Prozessauftakt ein umfassendes Geständnis ab und verwies darauf, dass er seit 2001 fast fünf Millionen Euro gespendet und fast 50 Millionen Euro in Deutschland an Steuern gezahlt habe. "Ich bin kein Sozialschmarotzer." Außerdem habe er unterm Strich mit seinen Zockereien letztlich keinen Gewinn gemacht, sondern nur zwischenzeitliche Gewinne nicht versteuert. Hoeneß hatte im Januar vergangenen Jahres deswegen in der Hoffnung auf Straffreiheit Selbstanzeige eingereicht. Die Staatsanwaltschaft erkannte diese aber nicht an. > e, : Meinung

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