Hochspannung vor Super-Wahlsonntag

Berlin/Kiel/Paris. Voller Spannung blicken Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die gesamte Berliner Politik auf einen Super-Wahltag an diesem Sonntag. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein, der Präsidentenwahl in Frankreich und der Parlamentswahl in Griechenland entscheidet sich auch, ob das Regieren für die Kanzlerin in Zukunft deutlich schwieriger wird

Berlin/Kiel/Paris. Voller Spannung blicken Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die gesamte Berliner Politik auf einen Super-Wahltag an diesem Sonntag. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein, der Präsidentenwahl in Frankreich und der Parlamentswahl in Griechenland entscheidet sich auch, ob das Regieren für die Kanzlerin in Zukunft deutlich schwieriger wird.Im nördlichsten Bundesland deutet vieles auf einen Machtwechsel hin, da es für eine Neuauflage der CDU/FDP-Koalition kaum reichen dürfte. Zwar könnte auch ein in den Umfragen lange führendes rot-grünes Bündnis die Mehrheit verpassen. SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig will dann aber versuchen, mit den Grünen und dem Südschleswigschen Wählerverband ein Dreierbündnis zu schmieden. Albig und CDU-Spitzenmann Jost de Jager schlossen gestern im ZDF aber auch eine große Koalition nicht aus.

SPD und CDU lagen in den Umfragen zuletzt etwa gleichauf bei rund 30 Prozent. Die Grünen erreichten knapp 13 Prozent, die FDP kam auf bis zu sieben Prozent und könnte damit den dramatischen Niedergang der letzten Monate stoppen. Die Piratenpartei hat mit vorausgesagten neun Prozent beste Aussichten, nach Berlin und dem Saarland auch in Kiel ins Parlament einzuziehen. Die Linke dürfte den Wiedereinzug in den Landtag verpassen. Die Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest für den Urnengang in Nordrhein-Westfalen in einer Woche und für die Bundestagswahl 2013.

Auch in Frankreich zeichnet sich nach 17 Jahren konservativer Herrschaft ein Machtwechsel ab. Vor der entscheidenden Runde der Präsidentenwahl sahen sämtliche Meinungsforscher weiter den Sozialisten François Hollande als nächsten Staatschef. Demnach kann Amtsinhaber Nicolas Sarkozy lediglich auf 46,6 bis 47,5 Prozent der Stimmen hoffen und wäre damit abgewählt. Auf diesen Fall stellt man sich in der Bundesregierung nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" bereits ein. Merkel sähe zwar eine Wiederwahl des Konservativen Sarkozy lieber, schreibt das Blatt. Sollte Hollande gewinnen, würde aber in kürzester Zeit ein gutes Arbeitsverhältnis entstehen, hieß es.

Spannung verspricht am Sonntag zudem die Parlamentswahl in Griechenland, die als richtungsweisend für das harte Sparprogramm des Landes gilt. Erwartet wird eine Zersplitterung der Parteienlandschaft. Die Aussichten auf eine stabile Regierung sind somit gering. , A 4: Analyse dpa/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort