Historischer Durchbruch zur Klima-Rettung

Straßburg/Saarbrücken · Kriegt die Welt beim Klimaschutz doch noch die Kurve? Mit seiner Zustimmung hat das EU-Parlament das Abkommen von Paris über die letzte politische Hürde gehievt.

Der historische Pariser Klimavertrag kann Anfang November in Kraft treten. Nach China, den USA und Indien votierte gestern das Europaparlament in Straßburg mit großer Mehrheit für das erste weltweit verbindliche Abkommen zum Kampf gegen die Erderwärmung. In Anwesenheit von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon stimmten 610 Abgeordnete für die Übereinkunft, 38 Parlamentarier lehnten sie ab.

Das Abkommen soll die Erwärmung auf "deutlich unter zwei Grad" begrenzen - möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Die Vereinbarung tritt in Kraft, wenn 55 Länder sie ratifiziert haben, die gemeinsam für mindestens 55 Prozent der Treibhausgas-Emissionen stehen. Mit dem Beitritt der EU, auf die zwölf Prozent der weltweiten Emissionen entfallen, sind nun beide Kriterien erfüllt.

Es sei eine große Ehre für ihn, "Zeuge dieses historischen Moments zu sein", sagte Ban Ki Moon nach der Abstimmung. "In einer Zeit, in der wir Spaltung in vielen anderen Fragen erleben, sollten wir sicherstellen, dass wir geeint handeln in dieser allergrößten Problematik", betonte er. Es sei eine Chance, den "richtigen Kurs" für eine sicherere und nachhaltigere Zukunft einzuschlagen, damit alle Menschen auf einem gesunden Planeten leben könnten. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD ) nannte die Zustimmung einen "historischen Schritt". Europa habe beim Kampf gegen den Klimawandel damit Führungskraft bewiesen.

Der saarländische Europa-Abgeordente Jo Leinen (SPD ) sprach von einem "bedeutenden Tag für den Klimaschutz " und einer "wichtigen Botschaft der EU an ihre Partner im Norden und Süden der Welt". Nach Ansicht des grünen EU-Parlamentariers Reinhard Bütikofer muss Europa nun bei der Energiewende, der Verkehrswende und der Finanzwende "Nägel mit Köpfen machen". Auch der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber , mahnte: "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren."

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