Kommentar Hilfe für das Image der Organspende

Jährlich bekommen etwa 2000 Menschen in Deutschland ein neues Organ. Nur etwa 80 davon spüren den Wunsch, mit den Hinterbliebenen des Spenders in Kontakt zu treten.

Kommentar : Hilfe für das Image der Organspende
Foto: SZ/Robby Lorenz

Dass den Organempfängern dies aktuell versagt wird, mag man als marginales Problem sehen. Warum dafür zwei Bundesministerien in Verhandlungen zwingen? Weil es um mehr geht als um die Erfüllung individueller Wünsche. Man kann die saarländische Gesundheitsministerin in ihrer Initiative nur bestärken. Denn das Image der Organspende steht mit auf dem Spiel. Nicht umsonst macht sich die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) so viel Mühe mit der Angehörigen-Betreuung. Man weiß: Jeder Betroffene, der positive Erfahrungen gemacht hat, ist ein potentieller Botschafter. Und wer freut sich nicht über ein Dankeschön? Dem hingegen werden Angehörige, die grübeln und hadern, zu Negativ-Multiplikatoren in ihrem Umfeld. Sie senden die Botschaft: Transplantationen belasten. Jeder, der vergeblich auf ein Echo hofft, ist einer zu viel. Erst recht jeder Organempfänger, der nicht weiß, wohin mit seiner Riesen-Dankbarkeit.

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