Kommentar Heimat richtig verstehen

Wenn die große Koalition glauben sollte, durch die bloße Umbenennung eines Ministeriums der AfD das Wasser abgraben zu können, dürfte sie sich täuschen.

Kommentar: Heimat richtig verstehen
Foto: SZ/Roby Lorenz

„Heimat“ als Zusatzname für das Innen- und Bauministerium ist für deren Wähler ungefähr so glaubhaft wie der Versuch, ein Dieselauto als „clean“ zu verkaufen – Etikettenschwindel. Was Not tut, ist die Rettung der ländlichen Räume. Zum einen vor den Folgen des demografischen Wandels, und schon da gibt es unendlich viel zu tun. Wenn das Innenministerium das koordiniert, leistet es eine für die Vielfalt unseres Landes unglaublich wichtige Aufgabe. Manche Gegenden müssen mittlerweile aber auch schon vor den Folgen eines falschen Heimatbegriffes geschützt werden, der auf Abschottung, Ausgrenzung, ja Gewalt gegen alles Neue und Fremde setzt. Gerade im Innenministerium ist dieser Teil der Aufgabe bestens aufgehoben, sofern Horst Seehofer sie entschlossen angeht. In engstirnige Regionen will niemand ziehen. Das ist keine Heimat.

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