Hasenhüttl feiert ökumenisches Abendmahl

München. Außerhalb des Kirchentagsprogramms haben rund 400 Christen am Samstag in einem Hörsaal der Technischen Universität München ein "ökumenisches Abendmahl" gefeiert. Es sei nicht möglich gewesen für die Feier einen Kirchenraum zu bekommen, sagte der suspendierte katholische Priester Gotthold Hasenhüttl (76)

München. Außerhalb des Kirchentagsprogramms haben rund 400 Christen am Samstag in einem Hörsaal der Technischen Universität München ein "ökumenisches Abendmahl" gefeiert. Es sei nicht möglich gewesen für die Feier einen Kirchenraum zu bekommen, sagte der suspendierte katholische Priester Gotthold Hasenhüttl (76). Die Veranstalter des Kirchentags und die beteiligten Kirchen hatten zuvor mehrfach an die Teilnehmer appelliert, von solchen Grenzüberschreitungen abzusehen. Der emeritierte Saarbrücker Theologieprofessor und der evangelische Ruhestandspfarrer Eberhard Braun aus Lenningen leiteten die Feier und standen auch gemeinsam an einem zum Altar umfunktionierten Schreibtisch. Nach dem Hochgebet, das der evangelische Pfarrer laut sprach und Hasenhüttl leise mitbetete, reichten sie sich gegenseitig Hostie und Kelch, bevor sie Brot und Wein an die Mitfeiernden verteilten. Hasenhüttl hatte bereits am Rande des 1. Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin einen Gottesdienst gefeiert, bei dem er ausdrücklich Nicht-Katholiken zur Kommunion einlud. Daraufhin untersagte ihm der damalige Trierer Bischof Reinhard Marx, heute Erzbischof von München, die Ausübung seines Priesteramts und entzog ihm die kirchliche Lehrerlaubnis. Die reformatorischen Kirchen in Europa praktizieren seit 1973 untereinander Abendmahlsgemeinschaft und laden dazu auch andere Getaufte ein. Die katholische Kirche versteht die Gemeinschaft am Altar als Ausdruck der Einheit in Glaube und Lehre. Zur Kommunion sind daher nur Katholiken zugelassen, nach katholischer Lehre ist ihnen die Teilnahme an protestantischen Abendmahlsfeiern untersagt. kna

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