Handy-Anrufe im Urlaub werden erneut billiger

Brüssel/Saarbrücken · Für Urlauber bot die Handy-Rechnung nach der Heimkehr früher oft eine böse Überraschung. Doch heute sinken die Gesprächsgebühren innerhalb der EU erneut. Und Brüssel plant weitere Schritte.

Die Zeiten, als der Blick auf die Handy-Rechnung nach einem Urlaub zu einem Schock führte, sind endgültig vorbei - zumindest, wenn das Reiseziel in der EU liegt. Am heutigen Dienstag fallen die Preise für Auslandsgespräche deutlich - zum achten Mal seit 2007. Kostete bis gestern ein einminütiger Anruf aus dem EU-Ausland in die Heimat 24 Cent, sind es ab heute nur noch 19 Cent (alle Angaben ohne Mehrwertsteuer). Wer ein Telefonat in der europäischen Nachbarschaft annimmt, wird nur noch mit fünf Cent zur Kasse gebeten - bisher waren es sieben Cent. Besonders drastisch fällt die Preissenkung für das Surfen im Internet oder die Übertragung von Dateien aus. 45 Cent wurden dafür bisher pro Megabyte fällig. Ab 1. Juli sind es 20 Cent. Wer eine Kurznachricht (SMS) aus dem EU-Ausland nach Hause schickt, zahlt für die 160 Zeichen lediglich sechs Cent (bisher acht).

Doch auch dieser Preisnachlass ist noch nicht der letzte Schritt. Das Europäische Parlament hat bereits eine Verordnung verabschiedet, die den vollständigen Wegfall der Zuschläge für die Übertragung zwischen Netzen (Roaming) ab 15. Dezember 2015 vorsieht.

Der saarländische Verbraucherminister Reinhold Jost (SPD ) forderte gestern die nationalen Regierungen dazu auf, die ausstehende Zustimmung zu diesem Parlaments-Beschluss zügig zu erteilen.

Die Kunden sollten weiter genau hinsehen, von wo sie telefonieren. Die Preissenkung betrifft lediglich Telefonate zwischen EU-Staaten sowie Norwegen, Liechtenstein und Island. Für ein einminütiges Gespräch von Südafrika in die Heimat bezahlt man zum Beispiel je nach Anbieter und Tarif um die 5,12 Euro.

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