„Groß im Schwenken, im Herzen und in unserer Offenheit“

Saarbrücken · Der neue Slogan der Image-Kampagne für das Saarland ist gestern am Eurobahnhof in Saarbrücken enthüllt worden. SZ-Redaktionsmitglied Elsa Middeke hat junge Saarländer und Zugezogene befragt, ob der Spruch hierher passt.

Am Eurobahnhof in Saarbrücken hängen seit gestern vier große Plakate mit dem neuen Werbe-Slogan für das Saarland: "Großes entsteht immer im Kleinen." Diese Worte treffen nach Ansicht der für die Kampagne beauftragten Werbeagenturen Jung von Matt und HDW das Kernproblem des Saarlandes: Auf der einen Seite steht ein geringes Selbstbewusstsein der Saarländer. Doch auf der anderen Seite ist das Land im Sport, in der Kultur und der Wissenschaft sowie auf Weltmärkten vertreten. In einem Wolkenkratzer in Shanghai etwa ist Dillinger Stahl verbaut.

Am Eurobahnhof Saarbrücken bleibt der ein oder andere in der Eingangshalle stehen und schaut erstaunt auf die Plakate, die neben der Anzeigetafel für die Züge hängen. Mit gerunzelter Stirnnach oben sieht auch Polizeimeister Mathias Glienke (25), der aus Mecklenburg-Vorpommern stammt. Vor drei Jahren ist er ins Saarland versetzt worden. Mit dem Land verbindet er vor allem die Völklinger Hütte, die Saarschleife, die Stadt Saarbrücken - und den Spruch "Hauptsach gudd gess". Zum neuen Slogan meint er: "Ist was Wahres dran." Der gleichen Meinung wie Glienke ist Ann-Sophie Daub (17), Schülerin aus Bous: "Generell stimmt es ja. Das Saarland ist von der Anzahl der Quadratmeter her klein, aber es kann Großes bewirken. Es ist eben klein, aber fein!" Trotzdem vermisst sie hier vor allem berufliche Chancen: "Ich möchte gern eine Banklehre machen, aber die Banken hier sind ziemlich klein."

Florian Bohn (20) ist im Saarland geboren und, wie er selbst sagt, Saarländer aus Überzeugung, Für ihn passt der neue Leitspruch sehr gut zur Region: "Der Slogan stimmt. Wir sind vielleicht von der Fläche her nicht das größte Bundesland, aber trotzdem groß: im Schwenken, im Herzen und in unserer Offenheit." Lisa Häfner (20) aus Freiberg in Sachsen ist nach Saarbrücken gezogen, um hier ihre Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation zu machen. Das Saarland ist für sie nun Heimat. "Eigentlich ist es nur ein kleiner Fleck auf der Landkarte", meint auch sie. "Aber durch die Leute und die Arbeit hier ist es für mich etwas Besonderes geworden." Ihr stärkstes Argument für das Saarland: "Jeder bringt sich hier ein - so entsteht ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl."

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