Griechen wollen Milliarden-Hilfe von Deutschland

Athen/Berlin. Das vom finanziellen Zusammenbruch bedrohte Griechenland hat die EU und den Internationalen Währungsfonds (IWF) jetzt offiziell um Milliarden-Hilfe gebeten. Das Gesuch ging am Freitag in Brüssel und in Washington ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte am Freitag die grundsätzliche Hilfsbereitschaft Deutschlands, knüpfte diese aber an "strenge Bedingungen"

Athen/Berlin. Das vom finanziellen Zusammenbruch bedrohte Griechenland hat die EU und den Internationalen Währungsfonds (IWF) jetzt offiziell um Milliarden-Hilfe gebeten. Das Gesuch ging am Freitag in Brüssel und in Washington ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte am Freitag die grundsätzliche Hilfsbereitschaft Deutschlands, knüpfte diese aber an "strenge Bedingungen". Dabei habe die Stabilität des Euro Vorrang. Es komme darauf an, dass Griechenland der EU und dem IWF ein glaubwürdiges Sparprogramm vorlegen könne, sagte Merkel in Berlin, nachdem sie mit dem griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou (Foto: afp) telefoniert hatte. Sobald das Sparprogramm vorliege, müsse es von der Europäischen Zentralbank (EZB) und vom IWF bewertet werden. Dies sei Voraussetzung einer Entscheidung des EU-Rats für konkrete Hilfen, betonte Merkel. Die Euro-Länder wollen Athen mit bis zu 30 Milliarden Euro im ersten Jahr unter die Arme greifen - Deutschland würde davon bis zu 8,4 Milliarden Euro übernehmen. Auf den IWF könnten zusätzlich bis zu 15 Milliarden Euro zukommen.Papandreou hatte das Hilfe-Ersuchen in einer TV-Ansprache angekündigt. Der Antrag selbst umfasst einen einzigen Satz: "Sehr geehrte Herren, in Übereinstimmung mit der Erklärung der Staats- und Regierungschefs vom 25. März 2010, finanzielle Hilfe für Griechenland wenn nötig bereitzustellen, und der darauffolgenden Erklärung der Euro-Gruppe, bittet Griechenland hiermit um die Aktivierung des Hilfsmechanismus."Am Donnerstag hatte sich herausgestellt, dass die Finanzlage Griechenlands noch prekärer ist als bisher bekannt. 2009 belief sich das Haushaltsdefizit auf 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Schuldenberg wuchs auf 273 Milliarden Euro - das entsprach 115 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und lag weit über dem von der EU erlaubten Gesamtschuldenstand von 60 Prozent. Der Hilfsantrag Athens stabilisierte den zuletzt schwankenden Euro am Freitag über der Marke von 1,33 US-Dollar. , Seite A 4: Meinung red

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