Göttinger Angstforscher: Die Ehec-Gefahr wird überschätzt

Göttingen. Was kann ich noch essen? Habe ich mich angesteckt? Die Ehec-Krise löst bei vielen Deutschen Angst und Verunsicherung aus. Der Göttinger Angstforscher Borwin Bandelow erklärt jetzt aber: Neue und unbeherrschbar wirkende Gefahren werden in der Regel überschätzt

Göttingen. Was kann ich noch essen? Habe ich mich angesteckt? Die Ehec-Krise löst bei vielen Deutschen Angst und Verunsicherung aus. Der Göttinger Angstforscher Borwin Bandelow erklärt jetzt aber: Neue und unbeherrschbar wirkende Gefahren werden in der Regel überschätzt. "Dann kriegen die Leute immer eine sehr starke Angst, die in keinem Verhältnis zu der tatsächlichen statistischen Häufung steht", sagt Bandelow. Bekannte Gefahren wie im Straßenverkehr dagegen ließen uns in der Regel völlig kalt: "Gefahren, die vermeintlich als beherrschbar erscheinen, unterschätzen wir - die anderen überschätzen wir." So sei es etwa bei der Schweinegrippe zu "panischen Überreaktionen" gekommen. Solange der Ursprung der Ehec-Epidemie im Dunkeln liege, seien Angstreaktionen auch nachvollziehbar, betont Bandelow. "Jeder hat Angst, ich habe auch Angst." An solche Situationen könnten sich Menschen aber gewöhnen: "Nach vier Wochen reden die Leute nicht mehr davon. Das ist dann nur noch eine von vielen Gefahren." |> Siehe auch Seite D 5 dpa

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