Gestürzt, bekämpft, weiter im Amt - Herrscher im Arabischen Frühling

Zine el Abidine Ben Ali in Tunesien: Der im Januar 2011 nach blutigen Ausschreitungen mit mehr als 200 Toten gestürzte Ex-Präsident fand Zuflucht in Saudi-Arabien. In Abwesenheit wurde er in mehreren Prozessen zu insgesamt 66 Jahren Gefängnis verurteilt. Dass er zur Rechenschaft gezogen werden kann, gilt als unwahrscheinlich: Saudi-Arabien reagierte bislang nicht auf Auslieferungsgesuche

Zine el Abidine Ben Ali in Tunesien: Der im Januar 2011 nach blutigen Ausschreitungen mit mehr als 200 Toten gestürzte Ex-Präsident fand Zuflucht in Saudi-Arabien. In Abwesenheit wurde er in mehreren Prozessen zu insgesamt 66 Jahren Gefängnis verurteilt. Dass er zur Rechenschaft gezogen werden kann, gilt als unwahrscheinlich: Saudi-Arabien reagierte bislang nicht auf Auslieferungsgesuche.Muammar al-Gaddafi in Libyen: Nach Zusammenstößen zwischen Aufständischen, Polizei und Anhängern Gaddafis im Februar 2011 in Bengasi folgten blutige Kämpfe im ganzen Land. Im März starteten die USA, Frankreich und Großbritannien Luftangriffe gegen libysche Militäreinrichtungen. Am 20. Oktober wurde der Diktator von Rebellen getötet.

Baschar al-Assad in Syrien: In dem seit 40 Jahren vom Assad-Clan beherrschten Polizeistaat setzt Assad weiterhin auf die Gewalt eines umfassenden Unterdrückungsapparates und lässt auf sein Volk schießen. Auch durch internationale Proteste lässt er sich nicht von seinem Kurs abbringen. Ende März hatte er einen Friedensplan des Ex-UN-Generalsekretärs Kofi Annan akzeptiert. Die Kämpfe gehen aber weiter.

Ali Abdullah Salih im Jemen: Monatelang hatte eine Protestbewegung den Rücktritt des seit 1978 herrschenden Präsidenten gefordert. Mehrfach schossen Sicherheitskräfte auf Demonstranten. Im Juni 2011 hatte der bei einem Anschlag verletzte Staatschef kurz das Land verlassen, er blieb aber im Amt. Erst im November erklärte er seinen Machtverzicht. Salih wurde Straffreiheit zugesichert. Im Februar 2012 wurde Abed Rabbo Mansur Hadi Übergangpräsident.

König Hamad bin Issa al-Chalifa in Bahrain: Nach der Niederschlagung von Protesten der schiitischen Bevölkerungsmehrheit 2011 forderte die Reformbewegung den Rücktritt der Regierung als Bedingung für einen vom sunnitischen Königshaus angebotenen Dialog. Eine Forderung der Demonstranten war die Umwandlung Bahrains zur konstitutionellen Monarchie. Zu diesem Machtverlust war der König nicht bereit. Einen Dialog zwischen Königstreuen und Opposition gibt es derzeit nicht.dpa

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