Gespaltene Reaktionen auf Köhlers Rücktritt bei Saar-Parteien

Saarbrücken. SPD und Linke im Saarland haben mit Unverständnis und Kritik auf den Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler reagiert. SPD-Landeschef Heiko Maas bezeichnete den Schritt des Staatsoberhauptes als überzogen. "Horst Köhler hat oft andere hart kritisiert. Da muss er als Bundespräsident auch mal inhaltliche Kritik an der eigenen Person aushalten", betonte er

Saarbrücken. SPD und Linke im Saarland haben mit Unverständnis und Kritik auf den Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler reagiert. SPD-Landeschef Heiko Maas bezeichnete den Schritt des Staatsoberhauptes als überzogen. "Horst Köhler hat oft andere hart kritisiert. Da muss er als Bundespräsident auch mal inhaltliche Kritik an der eigenen Person aushalten", betonte er. Die Linke griff Köhler zum Abschied hart an. Parteivize Heinz Bierbaum warf ihm "Flucht aus der politischen Verantwortung" vor. Köhler hätte sich nach seinen Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung stellen müssen statt zurückzutreten, meinte er. Die Grünen sehen in Köhlers Schritt ebenso wie die SPD ein Zeichen des Niedergangs von Schwarz-Gelb im Bund, wie Sprecherin Claudia Beck sagte.Mit Bedauern reagierten dagegen CDU und FDP auf den Rücktritt. Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sagte, Köhler sei "ein würdiger Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland mit hohem Rückhalt in der deutschen Bevölkerung" gewesen. Müller wird bis zur Neuwahl eines Staatsoberhauptes die Geschäfte des Bundesrates führen, weil der amtierende Präsident der Länderkammer, Jens Böhrnsen, bis dahin als Staatsoberhaupt fungiert. FDP-Chef Christoph Hartmann betonte, Köhlers Schritt stehe "in keinem Verhältnis" zu den kritisierten Äußerungen. Er sprach von "völlig überzogenen Angriffen" und zollte Köhler "tiefsten Respekt". kir

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