General wirft Guttenberg Lüge vor

Berlin. Der entlassene Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan (Foto: dpa) hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, Foto: dpa) in der Affäre um die verheerenden Luftschläge von Kundus der Lüge bezichtigt. Die Darstellung Guttenbergs über die Vorgänge am Tag seiner Entlassung, dem 25. November, sei unwahr

Berlin. Der entlassene Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan (Foto: dpa) hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, Foto: dpa) in der Affäre um die verheerenden Luftschläge von Kundus der Lüge bezichtigt. Die Darstellung Guttenbergs über die Vorgänge am Tag seiner Entlassung, dem 25. November, sei unwahr. Er habe gegenüber dem Minister die Existenz weiterer Berichte über den Luftschlag von Kundus nicht geleugnet. Auch sei es "nicht nur unschön", sondern "unwahr", im Zusammenhang mit Akten, die dem Minister nicht vorgelegt wurden, von "Vorsatz zu sprechen". Dies sei "ehrenrührig". Damit hatte Guttenberg die Entlassung des Generalinspekteurs und von Verteidigungs-Staatssekretär Peter Wichert begründet. Unterdessen wurde gestern in einer Fragestunde des Bundestages bekannt, dass die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zwar mit mehreren Tagen Verzögerung, aber bereits vor der Bundestagswahl Kenntnis von zivilen Opfern, militärischen Fehlern und einer gezielten Tötungsabsicht bei dem Luftangriff von Kundus hatte, diese aber nicht öffentlich machte. Der Verteidigungsausschuss nahm unterdessen seine Arbeit als Untersuchungsausschuss auf. Auch Merkel und Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier sollen vor das Gremium geladen werden.

Der deutsche Oberst Georg Klein soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Luftschlag vom 4. September unter dem Eindruck von Geheimdienstberichten befohlen haben. Der Bundesnachrichtendienst und das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr hatten demzufolge einen Drei-Stufen-Plan der Taliban aufgedeckt, mit Tanklastern, Selbstmordattentätern und einer Vielzahl bewaffneter Kräfte das Bundeswehrfeldlager in Kundus zu überfallen. Bei dem Luftschlag kamen wahrscheinlich 142 Menschen, darunter viele Zivilisten, ums Leben. und Meinung dpa

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