Frankreich Macron hofft auf nationale Debatte in Gelbwesten-Krise

Paris · Kurz vor Beginn einer „nationalen Debatte“ zur Lösung der „Gelbwesten“-Krise hat die Bewegung in Frankreich wieder an Stärke gewonnen. Am Samstag gingen nach offiziellen Angaben im ganzen Land 84 000 Menschen auf die Straßen.

Damit stieg die Zahl der Demonstranten das zweite Wochenende in Folge, nachdem die Bewegung rund um Weihnachten geschwächt schien. In Paris, Bordeaux, Straßburg und anderen Städten gab es Zusammenstöße mit der Polizei; in Paris gab es 155 Festnahmen. Zu Gewaltexzessen wie zuletzt kam es aber nicht.

Von morgen an sollen die Bürger Kritik äußern und Reformvorschläge machen können – bei Gesprächsrunden im ganzen Land. Für Präsident Emmanuel Macron hängt viel davon ab. Die „Gelbwesten“ haben den politischen Senkrechtstarter in die bislang schwerste Krise seiner Amtszeit gestürzt.

Die Wut aus Frankreich findet inzwischen auch in anderen Ländern Nachahmer. Proteste gab es am Wochenende neben London auch in Belgien. Bei einer „Gelbwesten“-Demonstration auf einer Fernstraße zwischen Lüttich und Maastricht war am Freitagabend ein Mann von einem Lkw angefahren worden und gestorben. Der 56-jährige Fahrer wurde am Samstagabend in den Niederlanden verhaftet.

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