Geburtenzahl in Deutschland auf Rekordtief

Wiesbaden/Saarbrücken. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist trotz aller Bemühungen der Politik auf ein Rekordtief gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im vergangenen Jahr rund 665 000 Kinder zur Welt. Das waren etwa 17 000 weniger als 2008 und nicht einmal halb so viele wie im Geburten-Rekordjahr 1964

Wiesbaden/Saarbrücken. Die Zahl der Geburten in Deutschland ist trotz aller Bemühungen der Politik auf ein Rekordtief gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im vergangenen Jahr rund 665 000 Kinder zur Welt. Das waren etwa 17 000 weniger als 2008 und nicht einmal halb so viele wie im Geburten-Rekordjahr 1964. Die Statistiker sehen für die Entwicklung auch die Ursache, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 15 und 49 Jahren deutlich gesunken ist.

Laut Statistik bringen Frauen in Deutschland im Laufe ihres Lebens im Schnitt 1,36 Kinder zur Welt (2008: 1,38). Unter den Bundesländern wiesen Sachsen (1,44) und Mecklenburg-Vorpommern (1,42) die höchsten Geburtenziffern auf. Den geringsten Wert gab es mit 1,23 im Saarland, wo 2009 nur 6927 Babys geboren wurden. Die Geburtenzahl fiel hierzulande damit erstmals unter die Marke von 7000. Europaweit lagen zuletzt nur Ungarn, Rumänien und die Slowakei noch hinter Deutschland. Am oberen Ende der Statistik standen Irland (2,1) und Frankreich (2,0).

Wie die Statistiker mitteilten, müssten Frauen in Deutschland durchschnittlich 2,1 Kinder zur Welt bringen, um die Bevölkerungszahl auf dem heutigen Stand zu halten. Alternativ sei eine jährliche Zuwanderung von 300 000 Personen nötig.

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) hält trotz des Rekordtiefs Korrekturen bei der Familienpolitik für nicht erforderlich. "Mit unseren Familienleistungen wie dem Elterngeld und dem Kinderzuschlag sind wir auf dem richtigen Weg", sagte sie. Der Erfolg werde sich aber erst nach Jahren in der Statistik niederschlagen. dpa/kna/red

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