Nahost Gaza-Konflikt stürzt Israels Regierung in Krise

Jerusalem · Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman ist aus Protest gegen einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt zurückgetreten. Der Chef der nationalistischen Partei Jisrael Beiteinu erklärte gestern, ein Waffenstillstand mit der in dem palästinensischen Gebiet herrschenden Hamas sei eine „Kapitulation vor Terrorismus“.

 Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman.

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman.

Foto: AP/Ariel Schalit

Er könne nicht länger einer Regierung dienen, die dem zugestimmt habe. Er hoffe auf baldige Neuwahlen – ein Ruf, dem sich die Opposition sofort anschloss.

Lieberman hatte eine härtere Reaktion auf den schwersten Raketenbeschuss militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen seit dem Gaza-Krieg 2014 gefordert. Nach einer gescheiterten israelischen Geheimdienstoperation gegen einen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen am Sonntag war die Gewalt eskaliert, 460 Raketen flogen nach Israel. In Aschkelon wurde ein Mensch bei einem Einschlag in einem Haus getötet; bei israelischen Bombardements im Gazastreifen kamen sieben Palästinenser ums Leben. Die Hamas feierte die Entscheidung des Ministers. Man habe es geschafft, in Israel „ein politisches Erdbeben auszulösen“.

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