Fünf Verstöße auch an der Uniklinik Homburg

Saarbrücken · Fünf sogenannte Regelverstöße hat die Prüfungskommission auch bei Transplantationen an der Uniklinik Homburg festgestellt. Ihrem Bericht zufolge besteht allerdings bei den Homburger Fällen kein Verdacht auf bewusste Falschangaben oder Manipulation.

Eine ähnliche Anzahl von Regelverstößen wurde auch in Köln, Aachen, Kiel oder Heidelberg festgestellt. Der Homburger Transplantations-Verantwortliche Dr. Urban Sester führt die Verstöße auf Informationsfehler zurück. In einem Fall sei es um einen nicht korrekten Nierenfunktionswert gegangen. In den anderen Fällen habe es sich um Patienten gehandelt, bei denen die Tumoren bereits größer waren als angenommen, so dass sie eigentlich nicht mehr in der regulären Organverteilung hätten berücksichtigt werden sollen. Solche Patienten erhalten in der Regel in einem beschleunigten Verfahren Organe, die bereits etwas vorgeschädigt sind.

Um Regelverstöße künftig auszuschließen, habe man in Homburg Ende 2012 das Sechs-Augen-Prinzip bei Niere und Lunge sowie das Acht-Augen-Prinzip bei Lebern eingeführt, erklärt Sester. Das bedeutet, dass vor einer Transplantation drei beziehungsweise vier Ärzte alle relevanten Befunde prüfen müssen.

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