Forscher wollen Vogelgrippe-Virus für Tests aggressiver machen

Peking · Darf ein tödliches Virus für Tests im Labor noch gefährlicher gemacht werden? Ja, sagt ein Forscherteam, das die Aggressivität der Vogelgrippe-Viren H7N9 künstlich steigern will. Zum besseren Verständnis der Erreger seien besondere Untersuchungen nötig, bei denen ein Gen des Virus eine neue Funktion oder eine höhere Aktivität erhält.

Das erklärten die Virologen Ron Fouchier und Yoshihiro Kawaoka in einem offenen Brief im Fachmagazin "Nature".

Solche Experimente sind allerdings höchst umstritten. Der Chef-Epidemiologe des chinesischen Zentrums für Seuchenbekämpfung, Zeng Guang, nannte sie fahrlässig: "Künstliche Veränderungen des Virus sind sehr gefährlich." Andere Kritiker befürchten, dass im Labor Biowaffen geschaffen werden, die gestohlen und gegen Menschen eingesetzt werden könnten.

Im März war die neue Form der Vogelgrippe H7N9 erstmals bei Menschen nachgewiesen worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind an dem Erreger bisher 43 Menschen gestorben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort