Finanzierung des Center-Parcs unübersichtlich

Saarbrücken. Unübersichtlichkeit scheint eine Art Grundbedingung für Public-Private-Partnership-Projekte. In einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SZ zu Finanzierungsfragen und Vertragsverflechtungen mit Center-Parcs tauchen drei Bauherren mit weiteren fünf Gesellschaften auf, die teilweise untereinander noch als Tochter-Unternehmen verflochten sind

Saarbrücken. Unübersichtlichkeit scheint eine Art Grundbedingung für Public-Private-Partnership-Projekte. In einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SZ zu Finanzierungsfragen und Vertragsverflechtungen mit Center-Parcs tauchen drei Bauherren mit weiteren fünf Gesellschaften auf, die teilweise untereinander noch als Tochter-Unternehmen verflochten sind. Klar ist: Zwei der drei Bauherren des Bostalsee-Projektes sind steuergeldfinanziert. So wird beispielsweise das Herzstück des Ferienparks, die Zentraleinheit mit Schwimmbad, Gastronomie und Supermarkt, für 40 Millionen Euro von der landeseigenen Strukturholding Saar gebaut. 15 Millionen Euro Landes-Sondermittel der "Zukunftsinitiative II" stecken da ganz unmittelbar drin. Drei weitere Millionen flossen an die Projektgesellschaft Bostalsee (Landkreis, Land und Kommune Nohfelden), die die Außenanlagen und die Infrastruktur (42,5 Millionen Euro) erstellt. Die 500 Ferienhäuser selbst - eine 48-Millionen-Euro-Investition - leistet die Center-Parcs-Entwicklungsgesellschaft als privater Bauherr; laut Auskunft der Landesregierung ohne irgendeinen Zuschuss. Privatleute sollen die Häuser kaufen. Die Vermarktung läuft über die Entwicklungsgesellschaft Ferienpark Bostalsee. Doch auch hier steckt die öffentliche Hand mit drin: der Landkreis St. Wendel mit einer stillen Einlage von 4,5 Millionen Euro.Außerdem gibt es Tourismus-Fördermittel für ein "Leuchtturm-Projekt": 14 Millionen Euro gingen zunächst an die Projektgesellschaft, dann nochmal 800 000 Euro aus dem selben Topf für "die Sicherstellung der notwendigen Wasserversorgung des Ferienparks". Auch der Landkreis will noch mal zusätzliches Geld "für diverse touristische Einzelmaßnahmen im Bereich des Strandbades und der Liegewiese Gonnesweiler" haben: 216 000 Euro. ce

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort