Mehr Männer als Frauen FDP prüft Einführung von Frauenquote

Berlin · () Die FDP denkt angesichts des niedrigen Frauenanteils in der Partei über eine Frauenquote nach. Die Parteispitze beschloss gestern ein Maßnahmenpaket, das laut FDP-Generalsekretärin Nicola Beer „ergebnisoffen“ diskutiert werden soll. Ende 2017 lag der Frauenanteil bei der FDP bei 21,88 Prozent – dem niedrigsten Wert der vergangenen 30 Jahre. Die Partei müsse „endlich auch über bisherige Tabus nachdenken wie eine Selbstverpflichtung und eine konkrete Quote, wenn wir damit Frauen besser fördern können als bisher“, sagte Bundesgeschäftsführer Marco Mendorf. „Als Partei für Vielfalt und Chancengerechtigkeit müssen wir selbstkritisch feststellen: Bei uns engagieren sich leider zu wenig Frauen.“

In dem Papier mit dem Titel „Mehr Chancen durch mehr Vielfalt – Bildung einer Ad-hoc-Arbeitsgruppe Diversity Management“ sind 13 Maßnahmen aufgeführt. Eine dieser Maßnahmen ist die Frauenquote, die von der FDP bislang abgelehnt wurde. Nun wird die Einführung einer „Fallbeil-Quote“ vorgeschlagen – für den Fall, dass eine Selbstverpflichtung ihr Ziel verfehlt. Als Zielsetzung wird in dem Papier „ein Drittel Frauenpartizipation auf Bundes- sowie Landebene“ genannt. Weitere Schritte sind Mentoring-Programme für Frauen, die programmatische Aufwertung von Themen wie der Familienpolitik, Kampagnen zur Gewinnung weiblicher Mitglieder oder der Gebrauch gendergerechter Sprache.

Auch bei den Neumitgliedern liegt die Frauenquote nur bei 18,52 Prozent. Im Präsidium sitzen 15 Männer und drei Frauen. Auch bei den beiden zurückliegenden Bundestagswahlen wählten mehr Männer als Frauen die FDP. Bei Union, SPD, Grünen und Linken sei der Anteil der Wählerinnen erkennbar höher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort