NRW-CDU EU-Urgestein Elmar Brok muss um Platz bangen

Düsseldorf/Brüssel · Wenn es ein Gesicht für einen Europaparlamentarier gibt, dann ist es das von Elmar Brok. Der 72-jährige Ostwestfale mit dem weißgrauen Haar und dem markanten Schnauzer ist der dienstälteste Abgeordnete im Europarlament – eine graue Eminenz nach fast 40 Jahren.

 CDU-Politiker Elmar Brok sitzt seit fast 40 Jahren im Europaparlament.

CDU-Politiker Elmar Brok sitzt seit fast 40 Jahren im Europaparlament.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Doch seine Karriere könnte sich nun dem Ende zuneigen. Ein Jüngerer macht dem Europa-Veteran die Aussichten auf einen Wiedereinzug streitig.

Bei der Aufstellung der Landesliste der NRW-CDU für die Europawahl im Mai unterlag Brok am Montagabend in einer geheimen Kampfabstimmung dem 49-jährigen Landtagsabgeordneten Stefan Berger. Brok hatte sich zuvor zwar bereit erklärt, als Zeichen des Generationenwechsels auf Platz 6 zu kandidieren anstatt – wie ursprünglich von CDU-Landeschef Armin Laschet geplant – auf dem sicheren Platz 4. Allerdings erhob auch der Bezirk Niederrhein Anspruch auf Platz 6. Es kam zur Kampfkandidatur – und Brok unterlag mit 17 zu 20 Stimmen. Nun ist fraglich, ob es für Brok reicht. Die Wahl ist auch eine Niederlage für Laschet, der indes an Brok festhält. In den schwierigen Zeiten um Brexit & Co. würden Köpfe wie Brok gebraucht, sagte er.

Eine letzte Chance, im Parlament zu bleiben, hat Brok noch. Er könnte am 26. Januar bei der Landesvertreterversammlung der NRW-CDU in einer Kampfkandidatur um einen der Listenplätze antreten. Er behalte sich das vor, sagte Brok.

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