Farce eines Gesprächsversuches

Meinung:

Farce eines Gesprächsversuches

Von SZ-Korrespondent Werner Kolhoff

Das geplante Treffen des Zentralrats der Muslime mit der AfD-Spitze klingt nach Gesprächsbereitschaft, doch das ist es nicht. Es ist Show von beiden Seiten. Es gibt in Wirklichkeit seitens der AfD nichts zu erklären und seitens der Muslime nichts zu demaskieren. Alles liegt klar auf dem Tisch. Die Rechtspartei hat auf ihrem Parteitag in Stuttgart beschlossen, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Und der Beschluss war genauso gemeint, wie er lautet. Gegen die nachgeschobene Erklärung von AfD-Sprecherin Frauke Petry, es gehe nur um den politischen Islam, sprechen zum Beispiel die jüngsten Aktivitäten der thüringischen AfD. Sie mobilisiert gerade einen Protestmob gegen den ersten Moschee-Bau des Landes.

Der Anti-Islamismus ist für die AfD kein Nebenthema, er ist seit Stuttgart neben der Ablehnung von Flüchtlingen ihr zentrales Anliegen schlechthin. Die deutschen Muslime sollten sich und uns die Farce eines Gesprächsversuchs ersparen.

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