Fall Liechtenstein bescherte dem Staat rund 100 Millionen Euro

Hamburg. Vor vier Jahren hat ein Mann die wohl größte deutsche Steueraffäre ins Rollen gebracht. Der Informant aus Liechtenstein bot dem Bundesnachrichtendienst (BND) Bankdaten aus dem Fürstentum zum Kauf an. Mit besonders niedrigen Steuern und einem gut gehüteten Bankgeheimnis hat Liechtenstein Milliardensummen von wohlhabenden Deutschen angelockt

Hamburg. Vor vier Jahren hat ein Mann die wohl größte deutsche Steueraffäre ins Rollen gebracht. Der Informant aus Liechtenstein bot dem Bundesnachrichtendienst (BND) Bankdaten aus dem Fürstentum zum Kauf an. Mit besonders niedrigen Steuern und einem gut gehüteten Bankgeheimnis hat Liechtenstein Milliardensummen von wohlhabenden Deutschen angelockt. Darunter waren auch viele, die ihr Geld vor dem Fiskus in Sicherheit bringen wollen. Am 24. Januar 2006 gab es die ersten Informationen von einem ehemaligen LGT-Mitarbeiter. Für brisante Kontodaten erhielt er im August 4,2 Millionen Euro. Um sich juristisch abzusichern, ließ sich der BND von den Steuerfahndern förmlich um Amtshilfe bitten. Am 14. Februar 2008 ließ die Bochumer Staatsanwaltschaft die Villa und das Büro des später zurückgetretenen Post-Chefs Klaus Zumwinkel durchsuchen - die juristische Aufarbeitung der Affäre kam ins Rollen. Die weiteren etwa 200 Razzien verliefen diskreter. Insgesamt wurden Steuerermittlungen gegen rund 770 wohlhabende Deutsche bekannt. Innerhalb weniger Monate konnten rund 110 Millionen Euro von Verdächtigen wieder eingetrieben werden. dpa

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