Fahnder fassen mutmaßliche Terroristen

Düsseldorf/Saarbrücken. Sie hatten Sprengstoff und planten wohl einen Anschlag in Deutschland: Drei mutmaßliche Mitglieder des Terror-Netzwerks Al Qaida sind gestern von Beamten des Bundeskriminalamts festgenommen worden

Düsseldorf/Saarbrücken. Sie hatten Sprengstoff und planten wohl einen Anschlag in Deutschland: Drei mutmaßliche Mitglieder des Terror-Netzwerks Al Qaida sind gestern von Beamten des Bundeskriminalamts festgenommen worden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU, Foto: dpa) sagte, damit sei "eine konkrete und bevorstehende Gefahr durch den internationalen Terrorismus" abgewendet worden. Nach Medienberichten setzten die Fahnder zwei der Männer in Düsseldorf fest, den dritten in Bochum.Die Festgenommenen standen offenbar schon länger im Fokus der Ermittler. Für die Nacht zu gestern sollen sie eine Art Testlauf geplant haben, um die Wirkung des Sprengstoffs zu erproben. Zwar wurde der Test verschoben, dennoch entschieden sich die Ermittler für den Zugriff. Heute werden die Männer dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Auch Details zu den geplanten Taten sollen erst heute bekannt gegeben werden.

Nach SWR-Informationen soll einer der Männer bei seiner Festnahme einen Beamten des Bundeskriminalamts mit einem Messer angegriffen haben. Alle drei hätten Kontakt zur Führungsebene des Terror-Netzwerks Al Qaida gehabt. Die "Welt" berichtet unter Berufung auf einen Ermittler, dass die Verdächtigen einen Bombenanschlag auf den öffentlichen Nahverkehr einer deutschen Großstadt planten. Der genaue Ort habe aber noch nicht festgestanden. Bei den Verdächtigen handele es sich um Marokkaner mit deutschen Pässen. Nach Angaben des Innenministeriums standen die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Terror-Warnung im vorigen Herbst. Damals hatte ein anonymer Anrufer Hinweise auf geplante Anschläge gegeben und den Reichstag in Berlin als mögliches Ziel genannt.

Nach Angaben des saarländischen Verfassungsschutzes gibt es bei den gestrigen Festnahmen keinen Bezug zum Saarland. In der Vergangenheit waren mehrfach junge Islamisten aus Neunkirchen auffällig geworden. Als Mitglied der so genannten Sauerland-Gruppe wurde der Konvertit Daniel Schneider im März 2010 zu zwölf Jahren Haft verurteilt. dpa/dapd/kir

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