Experten sehen trotz Krisen weiteren Aufschwung voraus

Berlin. Die deutsche Wirtschaft bleibt trotz der aktuellen Weltkrisen auf kräftigem Wachstumskurs. Zwar sorgten der blutige Konflikt im ölreichen Libyen für Verunsicherung und die Katastrophe von Japan für Produktionsausfälle, schreiben die führenden Forschungsinstitute in ihrer Frühjahrsprognose

Berlin. Die deutsche Wirtschaft bleibt trotz der aktuellen Weltkrisen auf kräftigem Wachstumskurs. Zwar sorgten der blutige Konflikt im ölreichen Libyen für Verunsicherung und die Katastrophe von Japan für Produktionsausfälle, schreiben die führenden Forschungsinstitute in ihrer Frühjahrsprognose. Dennoch rechnen sie für dieses Jahr mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent - deutlich mehr als noch im Herbst erwartet. 2012 werde sich der Aufschwung mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent etwas abschwächen. Die Arbeitslosigkeit könnte bereits 2011 im Jahresdurchschnitt unter die Drei-Millionen-Marke fallen.Zu dieser Prognose kommen die Institute trotz der neuen Verunsicherung um den Euro: Als zweites Land nach Griechenland und Irland bat jetzt Portugal um Milliarden-Hilfen zur Abwendung der Staatspleite. Im Gespräch sind 70 bis 80 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds der EU. Der portugiesische Regierungschef José Sócrates nannte die Bitte "unvermeidbar".

Ob nach Portugal auch Spanien unter den Rettungsschirm flüchten sollte, ließen die deutschen Forschungs-Institute offen. Die Wirtschaft Spaniens sei aber deutlich besser aufgestellt als die Portugals. Auch mit der Zinsanhebung um 0,25 Punkte, die die Europäische Zentralbank gestern mit Blick auf die wachsende Inflationsgefahren bekannt gab, können die acht Institute leben. Sie warnten jedoch vor weiteren Zinsschritten. Dank des Aufschwungs geht der Boom auf dem Arbeitsmarkt weiter. Die Arbeitslosenzahl wird nach Einschätzung der Experten im Jahresdurchschnitt von gut 3,2 Millionen im vergangenen Jahr weiter auf knapp 2,9 Millionen 2011 und auf 2,7 Millionen 2012 sinken. Die Quote soll auf 6,9 Prozent (2011) und 6,5 Prozent (2012) schrumpfen. Allein in diesem Jahr könnten 430 000 neue Jobs entstehen.

Die Institute sagen auch weitere Lohnsteigerungen in diesem und im nächsten Jahr voraus. Höhere Kosten für Strom, Benzin oder Lebensmittel fressen einen Teil aber auf. "Die Inflationsrate wird mit 2,4 Prozent im Jahr 2011 und 2,0 Prozent im Jahr 2012 relativ hoch sein." > Seiten A 3 und A 9: Berichte, Seite A 4: Meinung dpa

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