Experten: Jobs in Autobranche unter Druck

Saarbrücken/Essen. Ein massiver Absatz-Einbruch für Autos in Westeuropa bringt in diesem Jahr deutsche Jobs in der Automobilindustrie unter Druck. Das haben Experten gestern vorausgesagt

Saarbrücken/Essen. Ein massiver Absatz-Einbruch für Autos in Westeuropa bringt in diesem Jahr deutsche Jobs in der Automobilindustrie unter Druck. Das haben Experten gestern vorausgesagt. Bislang sei es gelungen, die Stammbelegschaften so weit wie möglich zu halten, sagte der Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung. Die Neuregelung der Kfz-Steuer und die Abwrackprämie hätten im vergangenen Jahr die Inlandsnachfrage noch stabilisiert. In diesem Jahr müssten aber die internationalen Märkte "wieder langsam anziehen", um Arbeitsplätze sichern zu können, sagte Wissmann.

Nach einer Prognose des Autoforschers Ferdinand Dudenhöffer werden im Jahr 2010 zumindest in Westeuropa aber fast eine Million Autos weniger verkauft als 2009. Dagegen steigen im Zuge einer Marktverschiebung die Absatzchancen in China, den USA und Russland. Insgesamt werde durch den Zuwachs in diesen Ländern die Nachfrage weltweit um 4,3 Prozent auf 55,08 Millionen Autos steigen - allerdings nach einem Rückgang um 5,4 Prozent im Jahr 2009. Dieser Absatz-Zuwachs sichert nicht notwendigerweise deutsche Jobs: "Die Autowelt wird derzeit neu geordnet. Dies hat Konsequenzen für die Produktionsstandorte", heißt es in der gestern veröffentlichten Studie von Dudenhöffers Car-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

VDA-Präsident Wissmann rechnet für seine Branche in diesem Jahr mit einem "messerscharfen" Wettbewerb. Er rief die Hersteller auf, weiterhin mit neuen, attraktiven Produkten auf den zu erwartenden Preiskampf, die "Rabattitis", zu reagieren. dpa/vet

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