Experten fordern bundesweites Kern-Abitur

München/Saarbrücken. Bildungsexperten fordern ein gemeinsames "Kern-Abitur" für alle Bundesländer, um Gymnasiasten bundesweit die gleichen Chancen einzuräumen. Dabei soll es zusätzlich zu den regulären Abiturprüfungen einen weiteren Prüfungstag geben, an dem mit zentral gestellten Fragen die Fähigkeiten in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch getestet werden

München/Saarbrücken. Bildungsexperten fordern ein gemeinsames "Kern-Abitur" für alle Bundesländer, um Gymnasiasten bundesweit die gleichen Chancen einzuräumen. Dabei soll es zusätzlich zu den regulären Abiturprüfungen einen weiteren Prüfungstag geben, an dem mit zentral gestellten Fragen die Fähigkeiten in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch getestet werden. Damit solle garantiert werden, dass die nationalen Bildungsstandards für die gymnasiale Oberstufe eingehalten würden, sagte der Vorsitzende des Aktionsrats Bildung, Dieter Lenzen, gestern in München. Die gemeinsamen drei Prüfungen sollten bis 2018 eingeführt und zehn Prozent der Abiturnote ausmachen. Ein bundesweit einheitliches Abitur - auch wenn es sich nur auf Kernfächer beschränkt - lehnte Saar-Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne, Foto: dpa) gestern aber ab. Es sei weder organisatorisch problemlos umsetzbar noch pädagogisch sinnvoll. "Gleichwohl kann eine größere Vergleichbarkeit der Prüfungsleistungen durch eine Standardisierung der Prüfungsaufgaben hergestellt werden." Hierfür werde bereits ein einheitlicher Pool von Prüfungsaufgaben entwickelt, sagte Kessler der SZ. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) begrüßte dagegen die Forderung der Forscher. Man benötige mehr Vergleichbarkeit. "Alles andere ist ungerecht", sagte sie der "Passauer Neuen Presse".Bei den Abiturprüfungen gibt es nach Einschätzung der Forscher große Unterschiede, zumal nur in neun Ländern (darunter im Saarland) die Prüfungsaufgaben zentral gestellt werden. Dennoch entscheidet die Abi-Note über den Hochschulzugang. > Siehe auch Seite A 5 dpa/tho

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