EU will Ukraine mit Milliarden vor der Pleite retten

Brüssel/Kiew · Im Ringen mit Russland um die Ukraine will die EU die pro-westliche Regierung in Kiew durch überraschend hohe Milliardenhilfen vor der Staatspleite bewahren. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso stellte dem Land gestern Zuschüsse und Kredite über elf Milliarden Euro für die nächsten Jahre in Aussicht.

Heute wollen die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Staaten bei einem Sondergipfel grünes Licht dafür geben. Der Gipfel wird auch über Sanktionen gegen Russland entscheiden, weil russische Soldaten die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim unter ihre Kontrolle gebracht haben sollen. Ebenfalls heute reist Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für zwei Tage nach Russland. Er ist damit das erste deutsche Regierungsmitglied, das sich seit Ausbruch der Krim-Krise mit Vertretern der russischen Regierung trifft. Offen ist, ob es auch zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kommt. Die Nato beschloss am Abend, ihre gesamten Beziehungen zu Russland zu "überprüfen". Dies teilte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen mit.

Im ostukrainischen Donezk, einer Hochburg des entmachteten Präsidenten Janukowitsch, besetzten derweil pro-russische Demonstranten die Regionalverwaltung. Medien in Kiew vermuteten jedoch, es handele sich nicht um Einheimische, sondern um russische Provokateure. Zehn Menschen wurden verletzt. > e, Meinung

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