Die Union und die AfD Kein Wandel durch Annäherung

Der von manchem in der Union propagierte Schmusekurs gegenüber der AfD ist gefährlich. Denn die Partei driftet offenkundig immer weiter nach rechts. Und wenn nun ausgerechnet die CDU die letzte Distanz zu Rechtsaußen nicht mehr wahrt, sägt sie am Ast, auf dem sie sitzt.

Es ist richtig und notwendig, dass führende Unionspolitiker der AfD eine Absage erteilt haben
Foto: SZ/Robby Lorenz

Dann verschwimmen die Grenzen weiter. Das wiederum wird die AfD nur stärken. Gauland weiß das. Deswegen nimmt er im Bundestag jetzt den Ball liebend gern auf.

Dass führende Unionspolitiker einer Zusammenarbeit mit der AfD nun eine klare Absage erteilt haben, ist richtig und dringend notwendig. Daran muss man sie auch wieder erinnern, falls die Nervosität angesichts sinkender Umfragen im Bund größer wird. Mit dieser Perspektive spielt auch Gauland. Wohl wissend, dass in seiner Partei viele von Regierungsverantwortung nichts halten, sondern sich als Fundamentalopposition verstehen. Ein Selbstläufer wäre also eine Kooperation mit der Union auch von Seiten der Rechtspopulisten nicht. Jedenfalls gilt: Wandel durch Annäherung an die AfD funktioniert nicht. Das hat sogar die CSU in Bayern eingesehen. Ministerpräsident Markus Söder grenzt sich mittlerweile viel stärker ab, setzt auf Angriff. Ob das auf den letzten Metern bis zu Landtagswahl noch etwas bringt, steht auf einem anderen Blatt.
Hagen Strauß

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