Es ist noch nicht vorbei

Meinung:

Es ist noch nicht vorbei

Von SZ-Korrespondent Frank Herrmann

Es ist ein Sieg für den zivilen Ungehorsam. Ein Beweis dafür, dass David manchmal auch im realen Leben gegen Goliath gewinnt. Ein Indianerstamm in North Dakota, unterstützt von Sympathisanten in ganz Amerika, zwingt die mächtige Ölindustrie in die Knie. David wird belohnt für seine Ausdauer, für monatelange friedliche Proteste, ohne die wohl auch die vergleichsweise umweltfreundliche Regierung Obama nichts geändert hätte an dem Plan, eine Pipeline quer durch einen Stausee am Missouri-Fluss laufen zu lassen.

Nur ist es eben eher ein Achtungserfolg, nicht der große Triumph. Es dürfte niemanden überraschen, wenn Trump in ein paar Wochen wieder kassiert, was sein Vorgänger angewiesen hat. Der Kampf um die Pipeline dürfte dann erst recht an Symbolik gewinnen, er könnte zu einer der ersten großen Kraftproben des umweltbewegten Amerika mit dem Milliardär im Weißen Haus werden. Beendet ist das Ringen jedenfalls nicht. Im Gegenteil.

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