„Es gibt drei große Probleme“

Über die Finanzprobleme der Krankenhäuser hat unser Berliner Korrespondent Stefan Vetter mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach gesprochen.

Herr Lauterbach, nach einer aktuellen Studie schreiben mehr als die Hälfte aller deutschen Kliniken rote Zahlen. Was wollen SPD und Union dagegen tun?

Lauterbach: Zunächst einmal darf man solche Studien nicht für bare Münze nehmen. Wenn wir auf dieser Basis Politik machen würden, dann würden sich sämtliche Lobby-Verbände mit immer dramatischeren Studien geradezu überbieten.

Also gibt es keine Finanzsorgen bei den Kliniken?

Lauterbach: Die Wahrheit ist, dass es bei den Krankenhäusern drei große Probleme gibt. Es gibt Kliniken mit sehr guter Qualität, die aber genau wegen ihrer Qualität Verluste machen. Außerdem stecken Universitätskliniken und Krankenhäuser mit einer Maximalversorgung in Schwierigkeiten, obwohl wir auf sie angewiesen sind. Und zum Dritten spielt die Pflege bei der Krankenhausfinanzierung eine viel zu geringe Rolle. Bei diesen drei Grundproblemen im jetzigen Vergütungssystem haben wir mit der Union akzeptable Lösungen für den Koalitionsvertrag gefunden.

Gibt es auch überflüssige Krankenhäuser?

Lauterbach: In einzelnen Gebieten, in großen Stadtteilen zum Beispiel, haben wir mitunter eine sehr hohe Krankenhausdichte. Da stellt sich schon die Frage, ob sich jede Klinik lohnt und der Versorgungsverbesserung dient. Krankenhäuser, die sich nicht rechnen, können sich zum Beispiel in Gesundheitszentren umwandeln.

Das vollständige Interview mit dem Gesundheitsexperten Karl Lauterbach findet sich im Netz unter www.saarbruecker-zeitung.de/berliner-buero

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort