Entwicklung Erstmals weniger Sterbehilfe in den Niederlanden

Den Haag · Erstmals seit 15 Jahren ist die Zahl der Fälle von aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden gesunken. In den ersten neun Monaten 2018 seien 4575 Fälle bestätigt worden, berichtete die Zeitung „Trouw“.

Das seien acht Prozent weniger als in den ersten neun Monaten 2017. Der Vorsitzende der Regionalen Sterbehilfe-Kontrollkommissionen, Jacob Kohnstamm, zeigte sich überrascht. „Mit Blick auf die alternde Bevölkerung wäre ein Anstieg logisch gewesen“, sagte er. Kohnstamm hält es für zu früh, von einer „Trendwende“ zu sprechen. Als eine Erklärung bot er die Grippewelle zu Jahresbeginn an. Menschen, die aktive Sterbehilfe in Betracht gezogen hätten, seien eines natürlichen Tods gestorben.

Eine Ärztin wies diese Theorie zurück. Vor allem Krebspatienten diverser Altersgruppen wünschten aktive Sterbehilfe. Besonders grippeanfällig seien Senioren. Andere Medien führen als Erklärung die Angst von Ärzten vor der Anwendung aktiver Sterbehilfe an. In den Niederlanden ist sie seit 2002 unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Seitdem stieg die Fallzahl stetig an.

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